erotische Literatur: Salz auf unserer Haut

salz auf unserer haut

Erotische Literatur aus Frankreich: Über beinahe ein gesamtes Leben erstreckt sich die Liebesgeschichte, die Benoîte Groult im Klassiker „Salz auf unserer Haut“ erzählt. Protagonistin George trifft in jungen Jahren auf den attraktiven Gauvain. Sie beginnt während eines Sommerurlaubes eine stürmische Affäre mit ihm. Sie, intellektuelle Pariserin – er, einfacher Bauernsohn aus der Provinz. Nach der ersten Liebesnacht verliert sich das ungleiche Paar aus den Augen. George studiert in Paris. Gauvain verdingt sich als Hochseefischer. Durch einen Zufall treffen sich beide Jahre später wieder und spüren neuerliches Verlangen. Doch ihre Liebe steht unter keinem günstigen Stern.

erotische Literatur im Jahr 1988

„Voyeuristische Pornographie!“ Die Mehrheit der französischen Kritik hielt sich im Erscheinungsjahr 1988 nicht mit Schmähungen zurück. Sie sahen gar den guten Geschmack in Gefahr. Zu freizügig erschien den Franzosen die Darstellung einer ungezügelten Leidenschaft.

Die explizit – aber in Wirklichkeit keinesfalls pornographisch – beschriebenen Details der Liebesnächte sorgten in Frankreich zwar für einen Sturm der Entrüstung.

Sie machten den Roman allerdings auch über Nacht weltweit berühmt – und bis heute zum Klassiker der erotischen Literatur.

Dabei ist es natürlich zu kurz gegriffen, „Salz auf unserer Haut“ allein als bloße erotische Literatur zu betrachten. Vielmehr zeichnet Groult ein feministisch geprägtes Bild einer unmöglichen Beziehung. In der eine selbstbestimmte, intelligente Frau im Mittelpunkt steht. Dabei vermischen sich emanzipatorische Absichten mit belletristischer Leichtigkeit. Sie machen den Roman bis zum heutigen Tage zum Aushängeschild des erotischen Genres. Damit kann sich „Salz auf unserer Haut“ gegen Größen wie etwa „Lady Chatterley“ von D. H. Lawrence behaupten. Er hat darüber hinaus mit der ambivalenten Figur der George einen modernen Frauen-Typus etabliert.

Die Tragik von Salz auf unserer Haut

Die besondere erotische Spannung entwickelt sich für den Leser nämlich aus der Figur der George selbst heraus. Einerseits auf ein Leben in bürgerlichen, gut situierten Kreisen bedacht, zieht es George immer wieder aufs Neue zu Gauvain hin. Denn er bietet ihr die Freiheit, ihre Leidenschaften auszuleben. Gleichzeitig steht das Bewusstsein, dass der Alltag das Ende der Affäre bedeuten würde, einer festen Liebesbeziehung im Wege. Jene fein herausgearbeitete Tragik ist es, die „Salz auf unserer Haut“ eine besondere Note verleiht. Die einzigartige Mischung aus melancholischer Rationalität und prickelnder Erotik.

Die im Jahre 2016 verstorbene Benoîte Groult erhält auch in Frankreich längst die verdiente Anerkennung. Doch genießt ihr berühmter erotischer Roman vor allem in Deutschland großes Ansehen. Dabei gehört moderne erotische Literatur gar nicht unbedingt zu den Steckenpferden im Land der Dichter und Denker. Umso größer ist die Bedeutung von „Salz auf unserer Haut“ für das gesamte Genre zu betrachten. Wir sagen: Erotische Literatur mit Anspruch und Feuer!

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